Herausragende MS-Forschung
Prof. Dr. Veit Rothhammer erhält Karl-Heinz Hoffmann-Preis
Um diesen Preis können sich Wissenschaftler nicht bewerben – sie müssen dafür vorgeschlagen werden: den Karl-Heinz Hoffmann-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Dementsprechend groß war die Überraschung bei Prof. Dr. Veit Rothhammer: Ende November erfuhr der Oberarzt der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Schwab) des Universitätsklinikums Erlangen, dass er der diesjährige Preisträger ist. „Das war eine unerwartete, aber sehr freudige Nachricht“, sagt Prof. Rothhammer, der für seine herausragenden Forschungen zur Multiplen Sklerose (MS) sowie zu anderen neuroimmunologischen Krankheiten ausgezeichnet wird. „Ich empfinde es als große Ehre, dass unsere Arbeiten für diesen Preis vorgeschlagen und auch tatsächlich ausgezeichnet wurden.“
Der 41-jährige Inhaber der Heisenberg-Professur für Neuroimmunologie ist im September 2020 von der TU München ans Uni-Klinikum Erlangen gewechselt. Im Mittelpunkt seiner sowohl wissenschaftlichen als auch klinischen Arbeit stehen seit vielen Jahren neuroimmunologische Erkrankungen wie die Multiple Sklerose. Im Labor beschäftigt sich Prof. Rothhammer insbesondere mit der Spätphase der MS. „Die Krankheit verläuft schubweise. Anfangs können wir unseren Patienten noch gut helfen. Indem immunmodulatorische Medikamente in der Frühphase richtig und rechtzeitig eingesetzt werden, lässt sich das Fortschreiten der Krankheit signifikant hinauszögern“, erläutert der Neurologe. „Ist die Spätphase allerdings erst einmal eingetreten, gibt es nur selten ein Zurück. Der Zustand der Betroffenen verschlechtert sich langsam, aber stetig. Über dieses Krankheitsstadium, für das es bisher nur sehr wenige wirksame Arzneimittel gibt, wissen wir noch viel zu wenig und können unsere Patienten deshalb in vielen Fällen nur symptomatisch behandeln. Hier möchte ich mit meiner Forschung etwas verändern!“ Dafür richtet Veit Rothhammer seinen Fokus insbesondere auf sogenannte Gliazellen: Gehirnzellen, von denen Ärzte und Wissenschaftler bisher dachten, dass es sich nur um Stütz- und Hilfszellen im Zentralnervensystem handelt. Tatsächlich scheinen diese Zellen aber einen wesentlichen Anteil am Fortschreiten der Multiplen Sklerose zu haben.
Über den Karl-Heinz Hoffmann-Preis
Mit dem 2018 erstmals vergebenen Karl-Heinz Hoffmann-Preis werden im jährlichen Wechsel Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Geistes- bzw. Naturwissenschaften ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgt auf Vorschlag, eine Selbstbewerbung ist ausgeschlossen. Die Dotierung in Höhe von 10.000 Euro wird von der Familie Ulrich L. Rohde finanziert.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Veit Rothhammer
Telefon: 09131 85-33001
E-Mail: veit.rothhammer(at)uk-erlangen.de