Neuroonkologie 2.0

Herzlich Willkommen auf der Homepage der Neuroonkologie der Universität Erlangen Nürnberg. Die Neuroonkologie beschäftigt sich mit Tumoren im Bereich des Gehirns. Wir fokussieren uns dabei vor allem auf die hirneigenen Tumoren, d.h. Tumore die im Gehirn und deren Anhangs Gebilden entstanden sind. Wir bieten in enger räumlicher Beziehung geführt durch die Kliniken für Neurologie und Neurochirurgie am Kopfklinikum das ganze Spektrum der modernen Tumortherapie an.

Unsere Überzeugung ist, dass nur durch eine interaktive Vernetzung der beteiligten  Fachgebiete sich gute Ergebnisse erzielen lassen. Hierzu ist es uns sehr wichtig auch Patienten und deren Angehörige in alle Aspekte der Erkrankung mit einzubeziehen. Um diese Interaktion zu betonen nennen wir uns in Analogie zum „neuen“ Internet auch Neuroonkologie 2.0.

Mit besten Grüßen


Martin Uhl

Die interdisziplinäre neuroonkologische Ambulanz befindet sich im Erdgeschoss der Kopfklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Ob es sich dabei um die Diagnose, Therapie, Nachsorge oder eine zweite Meinung handelt, die entsprechenden Experten der Klinik für Neurologie oder Neurochirurgie bemühen sich immer mit ausreichend Zeit auf ihre Fragen einzugehen. Wir möchten Sie daher bitten sich für diese sehr zeitaufwendige Konsultationen telefonisch anzumelden. 

Gerade bei langen Krankheitsverläufen und komplizierten Zweitmeinungen ist es häufig vorteilhaft uns die Befunde und Unterlagen separat zukommen zu lassen, damit diese bearbeitet und im interdisziplinären Tumorboard diskutiert werden können. Die Empfehlungen des Expertengremiums besprechen wir dann gerne mit ihnen persönlich.

Bezüglich einer Terminvereinbarung oder Rückfragen steht unserer Patientenmangement zur Verfügung.

Auch wenn es unsere Bestreben ist fast alle Aspekte der Diagnostik und Therapie ohne belastende stationäre Behandlung für unsere Patienten zu organisieren, ist die manchmal unumgänglich. Hierzu befindet sich die neurologisch geführte Schwerpunktstation N52 am Kopfklinikum. Hier lassen sich medizinische, soziale oder psychoonkologische Probleme auf die Bedürfnisse der Patienten angepasst und herausgelöst vom Alltag besser lösen. Unterstützung erfahren wir hier durch die Teams der Logopädie, der Physio- und Ergotherapie, sowie des Sozialdienst. In Fällen wo eine tumorspezifische Therapie nicht mehr sinnvoll erscheint und die symptomorientierte Behandlung unserer Patienten im Vordergrund steht besteht eine enge Kooperation mit der Abteilung für Palliativmedizi an der Universitätsklinik.

Nicht für alle Tumore im Bereich des Gehirns ist die Therapie befriedigend. In dieser Situation kann es sein, dass ihnen eine klinische Studie nahegelegt wird. Wir bemühen uns dabei vor allem für Risiko-Patienten interessante experimentelle Therapiestudien anzubieten zu können welche eine bisher ungünstige Standardtherapie mit einem neuen innovativen Ansatz vergleicht.  Auch wenn dies uns nicht immer für alle Tumorentitäten und Patienten gelingt möchten wir sie ermutigen uns darauf anzusprechen oder das Studiensekretariat zu kontaktieren.

Aktuelle Studien:

Zurzeit gibt es für Patienten mit neu diagnostizierten Glioblastom die Möglichkeit an zwei Immuntherapie-Studien teilzunehmen. Die Checkmate 498 Studie untersucht die Wirksamkeit des Checkpointinhibitors Nivolumab bei nicht methyliertem MGMT Promoter im Vergleich zur Standardtherapie. Die Schwesterstudie Checkmate 548 untersucht bei methyliertem MGMT Promoter die Wirksamkeit von Nivolumab zusätzlich zur Radio-/Chemotherapie mit Temozolomid.

Zusätzlich ist die STELLAR-Studie geöffnet. Diese untersucht Eflornithin im ersten Rezidiv eines anaplastischen Astrozytoms, das primär mit einer kombinierten Radiochemotherapie mit Temozolomid behandelt wurde. Der Wirkstoff Eflornithine ist ein zugelassener Hemmer der Onithine-Decarboxylase und wird zur Behandlung der afrikanischen Schlafkrankheit eingesetzt.

Zentraler Schnittpunkt aller wichtigen Therapieentscheidungen ist das Tumorboard. Hier treffen sich die Experten der Neuroradiologie, Neuropathologie, Neurologie, Neurochirurgie und Strahlentherapie und besprechen die weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritte. Die Entscheidungen sollen zum einen auf den Patienten zugeschnitten zum anderen an den Therapieleitlinien unser Fachgesellschaft angepasst sein. Hierzu trifft sich das Tumorboard jeweils donnerstagabends und wir bemühen uns ihnen die Entscheidungen spätestens am Folgetag auch telefonisch mitzuteilen.

Falls Sie uns wegen einer Zweitmeinung kontaktieren möchten bitten wir häufig darum alle vorliegenden Unterlagen und Bilder zunächst im Tumorboard zu besprechen um dann in einem persönlichen Gespräch Ihnen unsere Empfehlungen mitzuteilen. Hierzu können sie uns über das Studiensekretariat kontaktieren.