Wenn jede Minute zählt
PD Dr. Bernd Kallmünzer spricht in seiner Bürgervorlesung am 9. Dezember 2019 über das Thema Schlaganfallbehandlung
Etwa 270.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen Schlaganfall. Dabei wird ein Teil des Gehirns nicht mehr ausreichend durchblutet und daher mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Die Folge: Nervenzellen sterben ab. Anzeichen für einen Hirnschlag können Lähmungs- und Taubheitsgefühle in einer Körperhälfte, plötzliche Seh- und Sprechstörungen oder akuter Schwindel sein. Die Mehrzahl der Schlaganfälle verursacht jedoch keine Schmerzen. Auch deshalb wird die Erkrankung zu Beginn oftmals nicht erkannt oder in ihrer Tragweite unterschätzt. Treten diese Symptome auf, muss schnell gehandelt werden: Wählen Sie umgehend den Notruf, denn bei rascher Behandlung können sich die Störungen manchmal wieder komplett zurückbilden; in anderen Fällen bleiben sie jedoch dauerhaft bestehen. Über unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten bei einem Schlaganfall spricht PD Dr. Bernd Kallmünzer, geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. Stefan Schwab) des Universitätsklinikums Erlangen, anlässlich seines Bürgervortrags am Montag, 9. Dezember 2019, um 18.15 Uhr.
Die Behandlung des Schlaganfalls richtet sich gezielt gegen die jeweilige Ursache. Auslöser für einen Hirnschlag kann entweder ein verstopftes Gefäß oder aber eine Blutung im Gehirn sein. Gefäßverstopfungen entstehen durch Gerinnsel. Diese bilden sich in vielen Fällen außerhalb des Gehirnes, beispielsweise in den Herzvorhöfen oder in den großen Arterien am Hals. Von dort werden sie mit dem Blutstrom in die Hirngefäße gespült, wo sie plötzliche Verstopfungen verursachen. Ein Blutgerinnsel muss schnellstmöglich entfernt werden, um Folgeschäden im Gehirn zu vermeiden. Dazu kann beispielsweise die sogenannte Thrombolyse-Therapie angewendet werden, bei der ein blutverdünnendes Medikament per Infusion verabreicht wird, um die Verstopfung zu lösen und die Blutversorgung wiederherzustellen.
Bei Patientinnen und Patienten mit Hirnblutungen darf diese Behandlung hingegen nicht zum Einsatz kommen. Für die Betroffenen kann eine Operation lebensrettend sein: Beim Eingriff wird der Schädel geöffnet, um das Blut abzuleiten und den Hirnzellen so wieder Raum zurückzugeben. Die Behandlung von Schlaganfallpatienten erfolgt auf der „Stroke Unit“, einer spezialisierten Station der Neurologischen Klinik. Dort stehen alle Therapieoptionen rund um die Uhr zur Verfügung. Ein Team verschiedener Berufsgruppen arbeitet dabei eng zusammen, um die Genesung der Patientinnen und Patienten bestmöglich zu unterstützen.
Einladung zur Bürgervorlesung
Welche Ursachen ein Schlaganfall haben kann und wie dieser dann entsprechend behandelt werden muss, darüber spricht PD Dr. Bernd Kallmünzer im Rahmen seiner Bürgervorlesung „Wenn jede Minute zählt – Aktuelles zur Schlaganfallbehandlung“ am Montag, 9. Dezember 2019. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11 in Erlangen. Der Eintritt ist frei und die Zuhörer sind herzlich eingeladen, im Anschluss Fragen zu stellen.
Gesamtprogramm Vorlesungsreihe
Weitere Informationen:
PD Dr. Bernd Kallmünzer
Telefon: 09131 85-33001
E-Mail: bernd.kallmuenzer(at)uk-erlangen.de